WTB-Meisterschaft / Nachwuchswettkampf mit tollen Erfolgen für KTV Turnerinnen (06.05.17)


Janine Woeste ist die Nummer eins unter Westfalens Turnerinnen und ließ sich bei den Westfälischen Meisterschaften am vergangenen Wochenende zur Westfalenmeisterin küren. Obwohl sie nicht einwandfrei durch ihre Barrenübung gekommen war und schon alle Felle schwimmen sah, holte sie am Balken und Boden alles aus sich heraus: Sie zeigte eine gleichermaßen schwierige wie sichere Balkendarbietung und setze sich am Boden mit Doppelsalti und Schrauben derart anmutig in Szene, dass sie die Konkurrenz deutlich distanzierte.

Die Konkurrenz, das war Clubkameradin Kira Budde. Die KTV-Turnerin schob sich mit einem hauchdünnen Vorsprung vor die Siegenerin Silvie Wentzell auf den Silberrang; kreative Eleganz prägte ihr abschließendes Bodenturnen.

Die spritzige Silvie Wentzell versprühte derweil wahre Freude am Turnsport. Dynamisch wirbelte die bereits 40jährige energiegeladene Lehrerin an den Geräten und hielt die hochgewachsene Leonie Schmedthenke (TSG Rheda) auf Abstand, die allerdings mit ihren schwierigen Elementen ankündigte, dass in Zukunft mit ihr zu rechnen ist.

Der erste wichtige Wettkampf der Saison – geturnt nach neuen Punkte-Vorgaben des Code de Pointage – war zwar noch geprägt durch mehrere Fehler und Stürze, dennoch stellen sich hier die Weichen, zumal mit den Titelkämpfen die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Juni vergeben wird.

Welch hohen Anspruch das neue Wettkampfprogramm an die Turnerinnen stellt, spiegelt sich in den geringen Teilnehmer-Zahlen der Jugendturnerinnen und Schülerinnen. Nur wenige sahen sich zu einem solch frühen Zeitpunkt im Jahr in der Lage, sich den hohen Anforderungen zu stellen. Die Goethe-Schülerinnen Maila Rüter, Joke Bingmann und Dana Coerdt nutzten dagegen die Gelegenheit, nicht nur Wettkampfpraxis, sondern auch Selbstbewusstsein für das Bundesfinale in Berlin zu tanken: Alle drei warteten mit einem neuen, hochwertigen Sprung über den Sprungtisch auf und sicherten sich souverän den Westfalen-Titel in den Altersklassen 15, 14 und 13 Jahre. Annika Burghardt, ebenfalls Bundesfinalistin für das Goethe-Gymnasium, hatte Pech am Stufenbarren, musste sich die empfindlichen Punkte-Strafen des neuen Wertungscodes beugen und als Dritte Pia Orthaus (TuS Wüllen) an sich vorbeiziehen lassen.

Ebenfalls aufs Podest schaffte es Carolina Stein (AK10) als Vizemeisterin. Sie wagte sich an das schwierige Programm der AK10 und dominierte das Barrenturnen.

Silber ging ebenso an Elissa Karaca in der Altersklasse 9 Jahre, obwohl sie am Balken hart bestraft wurde ob noch fehlender Elemente. Beste Dortmunder Nachwuchsturnerin der Altersklasse 8 war Laurentina Jaeger (9.) vor Elina Kuehl (10.) und Rosalie Beisenherz (12.). Carolin Petermann verpasste um die Winzigkeit von fünf Hundertsteln den begehrten Bronzeplatz in der AK7, bewies aber ihr Talent in einem starken Vierkampf mit Highlights am Sprung.