Als die Turnerinnen der KTV Dortmund zum Saisonfinale der zweiten Turnbundesliga in Berlin anreisten, war ihnen nicht bewusst, dass sie an diesem Wochenende Vereinsgeschichte schreiben würden: Meister der 2. Bundesliga und Aufstiegsrecht ins Oberhaus, das ist ein nie dagewesener Erfolg für den Dortmunder Club.
Mit 184,50 Punkten erturnten sich die Dortmunderinnen vor der KTG Hannover (173,05 Punkte) und dem Heidenheimer SB (172,40 Punkte) den Saisonsieg und somit ihren Startplatz in der ersten Deutschen Bundesliga. “Am Anfang der Saison war es keineswegs abzusehen, dass wir bald zu den besten Mannschaften des Landes zählen würden”, beschreibt Trainerin Jutta Horn das überraschende Ergebnis.
Vor allem Kira Budde fand pünktlich zum finalen Wettkampf des Jahres zu ihrer Stärke im Vierkampf zurück. Angefeuert von ihren Mannschaftskameradinnen eröffnete sie ihren Wettkampf am Sprung mit einem gebückten Tsukahara, den die Kampfrichter mit 12,0 Punkten belohnten. Gleich am ersten Gerät stachen die Dortmunderinnen durch ihre Landungspräzision hervor. Auch Janine Woeste zimmerte ihren Überschlag Salto gehockt in den perfekten Stand (12,70 Punkte). Doch obwohl die Dortmunder Mannschaft wenig Abzüge zu beklagen hatte, setzte sich die KTG Hannover nach dem ersten Gerät an die Tabellenspitze. Theresa Geyer setzte daraufhin zur Aufholjagd am Stufenbarren an. Dafür fuhr sie volles Risiko und präsentierte zum ersten Mal in der Bundesliga ihr Flugelement: den Jägersalto. Die zweifache Deutsche Jugend-Meisterin von 2017 händelte diese zusätzlichen Höchstschwierigkeit souverän und führte das Team mit ihrer Wertung von 11,70 Punkten an Hannover vorbei.
Beflügelt von den hervorragenden Barrenresultaten feierte Maila Rüter nach einer zwölfmonatigen Verletzungspause ihr Come-Back am Schwebebalken. Dank einer weiteren fehlerfreien Performance der Gast-Turnerin Lisa Schöniger aus Chemnitz am Zitterbalken, baute das Team seinen Vorsprung weiter aus. Jasmin Haase kompletierte das fantastische Mannschaftsergebnis mit 11,80 Punkten am Boden und ließ die Konkurrenz dabei weit hinter sich. “Jasmin war in diesem Wettkampf unser Ruhepol. Die Harmonie in der Mannschaft hat definitiv einen großen Teil zum Erfolg dieses Wettkampfs beigetragen”, analysiert Team-Chefin Jutta Horn.
Mit ihrem Vorsprung von elf Punkten zum Zweitplatzierten Hannover demonstrierte die Mannschaft eindeutig: Unser Platz ist in der ersten Bundesliga.